HSI fordert Flug- und Busunternehmen in ganz Europa auf, ukrainischen Geflüchteten eine tierfreundliche Reise zu ermöglichen

Humane Society International/Europe warnt: Haustiere werden zunehmend ausgesetzt, weil einige Reiseunternehmen ihren Transport verweigern

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BRÜSSEL—Die Humane Society International/Europe (HSI) fordert Reise- und Transportunternehmen auf, ukrainischen Geflüchteten, die mit ihren Tieren reisen, eine sichere, tierfreundliche Beförderung zu ermöglichen. Die Tierschutzorganisation will damit verhindern, dass Katzen, Hunde und andere Tiere an Bus- oder Flughäfen ausgesetzt werden, weil ihnen die Beförderung verweigert wird.

Die Teams von HSI in Polen und Rumänien berichten, dass Flüchtlinge, die versuchen ihre Reise in weitere EU-Staaten fortzusetzen, oftmals gezwungen sind, ihre Haustiere zurückzulassen. Grund dafür sind Hindernisse und Einschränkungen beim Transport von Haustieren. HSI/Europe hat sich deshalb an 75 führende europäische Reise- und Transportunternehmen gewandt, die Menschen aus der Ukraine bei ihrer Flucht in Anspruch nehmen. Sie wurden dazu aufgerufen, eine tierfreundliche Weiterreise zu ermöglichen.

„Da viele europäische Reiseunternehmen sich weigern, ukrainische Flüchtlinge mit ihren Tieren zu befördern, sehen wir eine besorgniserregende Anzahl von Katzen und Hunden, die in örtlichen Tierheimen, bei Wohltätigkeitsorganisationen und Verwandten zurückgelassen oder sogar in der Nähe von Flughäfen oder Busbahnhöfen ausgesetzt werden“, so Ruud Tombrock, geschäftsführender Direktor von HSI/Europe. „Dieses Dilemma verschärft unnötigerweise den Stress, dem die Geflüchteten ohnehin ausgesetzt sind, denn ihre Haustiere sind vielfach geliebte Mitglieder der Familien. Außerdem setzt es die örtlichen Hilfsorganisationen und Behörden zusätzlich unter Druck, die eine Lösung für die aus der Ukraine kommenden Tiere finden müssen. HSI/Europe hat sich an Transportunternehmen in ganz Europa gewandt und sie gebeten, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um ukrainischen Flüchtlingen mit Haustieren den Zugang zu Flugzeugen und Bussen zu ermöglichen. Mehrere führende Unternehmen haben bereits reagiert und leisten großartige Arbeit, um die Reisen tierfreundlich zu gestalten. Es müssen jedoch noch mehr Transportunternehmen aktiv werden, um sicherzustellen, dass niemand, der aus der Ukraine flieht, unnötig von seinem Haustier getrennt wird.“

Der Appell richtet sich an Spediteur*innen, Fachkräfte der Logistik und andere Akteur*innen der Transportbranche sowie an Bus- und Fluggesellschaften. HSI/Europe fordert sie dringend auf:

  • Die Verfahren und Beschränkungen für die Mitnahme von Tieren an Bord zu lockern.
  • Das Personal der Unternehmen zu informieren und in die Lage zu versetzen, vor Ort sichere, tierfreundliche Entscheidungen zu treffen.
  • Die Gebühren für die Beförderung von Tieren zu senken oder zu erlassen.
  • Die Zahl der an Bord zugelassenen Tiere zu erhöhen und Passagier*innen bei Bedarf Transportboxen für Tiere zur Verfügung zu stellen.

Fluggesellschaften sowie Bus- und Bahnunternehmen, die keine Haustiere befördern, können ebenfalls helfen, indem sie ihre Richtlinien und Vorschriften auf ihren Websites klar darlegen und kostenlose telefonische Unterstützung in mehreren Sprachen anbieten.

Eine wachsende Zahl von Flug-, Bus- und Frachtunternehmen hat bereits positiv reagiert und gezeigt, dass eine sichere, haustierfreundliche Beförderung ukrainischer Flüchtlinge möglich ist. Gemeinsam mit der polnischen Fluggesellschaft LOT stellt HSI Passagier*innen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit, die zwischen dem 1. Mai 2022 und dem 31. Mai 2022 von Warschau und Krakau abfliegen, Transportboxen zur Verfügung. Der Transport von Katzen, Hunden und Frettchen, die mit ihren Besitzer*innen in der Kabine oder im Gepäckraum reisen, ist zudem kostenlos. Auch die Zahl der an Bord zugelassenen Haustiere wurde erhöht.

KLM und Bulgaria Air bieten ebenfalls die kostenlose Beförderung von Haustieren an. Das polnische Busunternehmen Szwagropol und Europas größter Fernbusanbieter FlixBus – der auch Eurolines in Rumänien, Italien, Spanien und Frankreich betreibt – erlauben die Mitnahme von Haustieren an Bord und haben das Personal autorisiert, das Vorgehen vor Ort bei Bedarf und gemäß den Sicherheitsbestimmungen anzupassen. Die professionellen Tierspediteure IMG und Budapest Vet Cargo bieten kostenlose Beratung und Unterstützung bei der Beschaffung der erforderlichen Reisedokumente und Impfungen an. Von den Billigfluggesellschaften gibt es bisher keine positiven Reaktionen.

Mehr als 5,8 Millionen Ukrainer*innen haben ihr Land seit Beginn des Krieges verlassen, viele von ihnen haben ihre geliebten Haustiere mitgenommen. Behörden und gemeinnützige Organisationen in den Nachbarländern stehen unter enormem Druck, sich um die Flüchtlinge und ihre Haustiere zu kümmern. Die Reisebranche kann hier eine große Unterstützung sein, indem sie dafür sorgt, dass Flüchtlinge und ihre Haustiere ihre Reise gemeinsam in Sicherheit fortsetzen können.

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Hinweis: Verweise auf bestimmte kommerzielle Marken-, Handels-, Firmen- oder Unternehmensnamen in diesem Artikel dienen ausschließlich der Information der Öffentlichkeit und stellen keine Werbung durch die Humane Society International oder eine ihrer Tochtergesellschaften dar oder implizieren diese.

Pressekontakt:  Eva-Maria Heinen, communications & PR managerin Deutschland : presse@hsi-europe.org ; 0160 944 91 788

 

 

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