Island stellt aus Gründen des Tierschutzes den kommerziellen Walfang für diese Saison ein

HSI/Europe begrüßt dies als "einen wichtigen Meilenstein für den Walschutz”.

Humane Society International / Europa


Japanese whaling
Jeremy Sutton-Hibbert/Alamy

BERLIN―Angesichts der Nachricht, dass Island den kommerziellen Walfang für diese Saison aus Gründen des Tierschutzes eingestellt hat, zeigt sich die weltweit tätige Tierschutzorganisation Humane Society International (HSI) erfreut und erleichtert über die Ankündigung, die Hunderten Walen einen qualvollen Tod ersparen wird, und fordert die isländische Regierung auf, ein dauerhaftes Verbot auszusprechen.

Die Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Fischerei, Svandís Svavarsdóttir, verkündete dass die isländischen Walfangschiffe in dieser Saison keine Wale mehr töten werden, weil sie zu dem Schluss gekommen sind, dass die bei der Jagd auf Großwale angewandte Fangmethode nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar ist”. Die Aussetzung gilt bis zum 31. August, womit das Töten von Walen in dieser Saison effektiv eingestellt wird. In der Erklärung der Ministerin heißt es weiter: “Es ist notwendig, den Beginn der Walfangsaison zu verschieben, damit untersucht werden kann, ob es möglich ist, sicherzustellen, dass die Jagd im Einklang mit den Bestimmungen des Tierschutzgesetzes durchgeführt wird.”

Ruud Tombrock, geschäftsführender Direktor von HSI/Europe, sagt: “Dies ist ein wichtiger Meilenstein für den Schutz der Wale. Humane Society International ist sehr erfreut über diese Nachricht und begrüßt, dass Ministerin Svavarsdóttir das sinnlose Töten von Walen beendet und damit Hunderten von Zwergwalen und gefährdeten Finnwalen einen qualvollen und langwierigen Tod erspart. Es gibt keine humane Art, einen Wal zu töten, und deshalb fordern wir die Ministerin auf, dieses Verbot dauerhaft durchzusetzen. Wale sind in den Ozeanen bereits so vielen ernsthaften Bedrohungen durch Umweltverschmutzung, Klimawandel, Verfangen in Fischnetzen und Schiffsunfällen ausgesetzt, dass ein Ende des grausamen kommerziellen Walfangs die einzige ethische Schlussfolgerung ist.”

Die Ankündigung folgt auf die Meinungsäußerung der Ministerin im letzten Jahr, in der sie sagte, dass sie keinen Grund sieht, den Walfang nach 2023 zu erlauben, und auf die Veröffentlichung eines unabhängigen Berichts der isländischen Lebensmittel- und Veterinärbehörde im letzten Monat – der von der Ministerin in Auftrag gegeben wurde -, aus dem hervorging, dass einige Wale, die bei isländischen Jagden getötet wurden, bis zu zwei Stunden litten, bevor sie starben. 41% der Wale hatten einen enorme Schmerzen, bevor sie im Durchschnitt 11,5 Minuten im Todeskampf waren bevor sie starben.

Fakten:

  • Die Internationale Walfangkommission einigte sich 1986 auf ein weltweites Moratorium für den kommerziellen Walfang.
  • Island trat 1992 aus der IWC aus, kehrte aber 2002 mit einer Ausnahmeregelung zum Moratorium zurück, obwohl mehrere Länder Einspruch erhoben. Seit dem Wiedereintritt in die IWC hat Island mehr als 1.500 Wale getötet, darunter auch Finnwale.
  • Island setzte die Jagd auf Finnwale 2016 wegen des rückläufigen Marktes für Walfleisch in Japan aus. In der Saison 2018 wurde die Jagd wieder aufgenommen und 146 Finnwale wurden getötet, darunter ein trächtiges Weibchen und ein seltener Finn-Blau-Hybrid, sowie sechs Zwergwale. Von 2019 bis 2021 wurde ein einziger Zwergwal getötet, und 2022 wurden 148 Finnwale getötet.
  • Finnwale werden von der Internationalen Union für die Erhaltung der Natur als weltweit vom Aussterben bedroht eingestuft, obwohl sie sich seit dem Moratorium für den kommerziellen Walfang seit Jahrzehnten erholt haben.

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Pressekontakt: Eva-Maria Heinen, communications & PR managerin Deutschland: presse@hsi-europe.org; 0160 94491788

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