Auf dem Jahreskongress von Safari Club International werden Auktionen für Trophäenjagden und Produkte schätzungsweise 6 Millionen Dollar einbringen, um das Töten ikonischer Tierarten fortzusetzen.

Humane Society International


HSUS

BERLIN—Nächste Woche werden sich in Nashville, Tennessee, Tausende Jäger*innen auf der Jahreskonferenz des Safari Club International (SCI) versammeln, an der über 850 Aussteller*innen aus mehr als 30 Ländern teilnehmen werden. Der SCI ist einer der größten Jagdverbände weltweit, mit Lobbyvertretungen in über 100 Ländern. Mehr als die Hälfte der Aussteller auf dem diesjährigen Kongress sind Jagdführer*innen und Ausrüster*innen, die Trophäenjagden auf die weltweit am stärksten bedrohten Tierarten wie Elefanten und Löwen anbieten, deren Populationen weltweit zurückgehen. Während der Veranstaltung, die vom 22. bis 25. Februar stattfindet, werden auch Jagden auf Hunderte weitere einheimische und ausländische Tiere – darunter Leoparden, Eisbären, Nashörner, Flusspferde, Wölfe und Grizzlybären – verkauft und beworben. Andere Anbieter*innen werden Schmuck, Accessoires und Dekorationen verkaufen, die aus diesen und anderen ikonischen Tierarten hergestellt wurden.

In diesem Jahr werden die Auktionen schätzungsweise fast 6.000.000 Dollar für den SCI einbringen, um seine Lobbyarbeit zu finanzieren, zu der auch die Reduzierung des Schutzes gefährdeter Arten und die Förderung der Trophäenjagd gehören.

Kitty Block, Präsidentin und CEO der Humane Society of the United States, sagt dazu: “Während die große Mehrheit der Amerikaner*innen die Trophäenjagd verabscheut, sammelt Safari Club International weiterhin mit dem Abschlachten von majestätischen Tieren aus aller Welt Geld. Ob bei der Versteigerung einer 100.000 Dollar teuren Jagdreise nach Alaska, bei der Grizzlybären, Elche und andere geliebte Tierarten getötet werden, oder einer 143.000 Dollar teuren Jagdreise auf Löwen und Leoparden in Sambia – SCI macht aus ikonischen, gefährdeten Wildtieren wie Elefanten und Nashörnern beschämende Waren, die nichts anderes mehr wert sind, als eine Trophäe, die man sich an die Wand hängen kann. Das Erschießen von Tieren verursacht nicht nur unermessliches Leid, sondern zerstört auch ihre Familien. Nashville sollte diese widerwärtige Verherrlichung der grundlosen Zerstörung ablehnen.”

Humane Society of the United States und  Humane Society International haben alle Auktionsobjekte des kommenden  Kongresses analysiert, darunter Produkte, die von Aussteller*innen zum Verkauf angeboten werden, sowie Trophäenjagdreisen, die von Ausrüster*innen aus aller Welt gespendet werden. Die Analyse ergab Folgendes:

  • Es werden ungefähr 350 Trophäenjagdreisen versteigert, um bis zu 870 Säugetiere in den USA und im Ausland zu töten, was einem Wert von fast 6 Millionen Dollar entspricht.
  • Zu den Zieltieren gehören Elefanten, Löwen, Nashörner, Leoparden, Eisbären, Flusspferde, Wölfe, Grizzlybären, Giraffen und Luchse.
  • Die Preise für die einzelnen Jagdreisen reichen von 2.500 Dollar für eine Wildschweinjagd in Kalifornien bis 143.000 Dollar für eine 21-tägige Jagd auf Löwen, Leoparden und Steppenwild in Sambia.
  • Zu den weiteren internationalen Jagden gehören eine 5-tägige Großwildjagd in Neuseeland im Wert von 120.000 Dollar, eine 7-tägige Jagd auf Breitmaulnashörner in Südafrika im Wert von 100.000 Dollar und eine 14-tägige Jagd auf Leoparden, Kaffernbüffel und Steppenwild in Tansania im Wert von 85.000 Dollar.
  • Ebenfalls im Angebot ist eine 10-tägige Alaska Braun- und Schwarzbärenjagd für einen Jäger mit Alaskas Gouverneur Mike Dunleavy im Wert von 29.500 Dollar.
  • Zu den beliebtesten Reisezielen für die angebotenen Jagden gehören Südafrika, Kanada, Spanien, Argentinien und Neuseeland.
  • Zu den weiteren Auktionsobjekten gehören: eine mit Rubinen verzierte Bibermütze im Wert von 5.000 Dollar, eine Blaufuchsdecke im Wert von 30.000 Dollar, ein durchgehender Silberfuchs-Pelzmantel im Wert von 18.000 Dollar, eine Nerz-Pufferjacke im Wert von 10.000 Dollar, ein Baby-Alpakamantel im Wert von 2.100 Dollar, eine Tasche mit einem “echten Steppenzebra” im Wert von fast 800 Dollar, ein Messer mit einem Griff aus Giraffenknochen im Wert von 2.400 Dollar und über 50 Waffenpakete im Wert von über 425.000 Dollar.

Jeffrey Flocken, Präsident von Humane Society International (HSI), sagte dazu: “Es ist skrupellos, dass das Leben dieser Tiere aus allen Teilen der Welt verkauft und an reiche Elitejäger*innen versteigert wird. Es ist eine ernüchternde Tatsache, dass viele der Arten, die von Trophäenjäger*innen gejagt werden, noch zu unseren Lebzeiten verschwinden könnten. Kurz gesagt, unsere Natur- und Artenwelt hat etwas Besseres verdient.“

Der Jahreskongress ist eine der Hauptfinanzierungsquellen des SCI für seine umfangreichen Lobbyaktivitäten, die darauf abzielen, wichtige staatliche und bundesstaatliche Schutzmaßnahmen für gefährdete Wildtiere aufzuheben und Jäger*innen die Einfuhr von Jagdtrophäen und die Ausweitung der Jagdsaison zu erleichtern. Als weltweit größter Importeur von Jagdtrophäen von Säugetieren, die unter das Washingtoner Artenschutzübereinkommen fallen, haben die USA zwischen 2014 und 2018 über 72.600 Jagdtrophäen importiert – über 10.000 davon waren Arten, die unter dem “Endangered Species Act” als bedroht oder gefährdet aufgeführt sind.

Letztes Jahr wurde berichtet, dass der SCI über 1.000.000 Pfund investiert hat, um im Vereinigten Königreich Lobbyarbeit gegen einen Gesetzentwurf zu betreiben, der die Einfuhr von Jagdtrophäen regulierter Arten wie Löwen, Leoparden, Elefanten und Wölfe verbieten würde.

Die SCI-Konferenz findet im Anschluss an Europas größte Jagdmesse „Jagd&Hund“ statt, auf der über 80 Aussteller*innen Trophäenjagdreisen auf international geschützte Wildtiere verkauften.

Sylvie Kremerskothen Gleason, Landesdirektorin von HSI/Europe in Deutschland, sagt: „Wir können nicht länger das Aussterben ikonischer Arten ignorieren, nur damit Trophäenjäger*innen weiterhin den Nervenkitzel erleben können, ihre unethischen Tötungen zur Schau zu stellen. Trophäen international geschützter Arten können weltweit, so auch nach Deutschland, immer noch legal importiert werden. Da so viel auf dem Spiel steht und die große Mehrheit auch der deutschen Bürger*innen das Töten von Tieren für Trophäen ablehnt, ist es an der Zeit, auch in Deutschland ein Einfuhrverbot von Jagdtrophäen durchzusetzen. Als Hauptimporteur dieser schrecklichen Trophäen innerhalb der EU, hat Deutschland hier eine besondere Verantwortung.“

ENDE

Medienkontakt: Eva-Maria Heinen, Communications and PR Managerin in Deutschland: presse@hsi-europe.org ; 0160 94491788

Schädel, Füße, Knochen, Häute und komplette Tiere unter dem Hammer, auch von gefährdeten und bedrohten Arten

Humane Society International


The HSUS 

BERLIN—Eine aktuelle Undercover-Recherche von „Humane Society of the United States“ und „Humane Society International“ (HSI) in Iowa/USA deckt die erschütternde Realität der Trophäenjagdindustrie auf. Verdeckte Videoaufnahmen einer viertägigen Versteigerung zeigen, dass Tausende Jagdtrophäen angeboten werden, weil sie offenbar niemand mehr haben will. Die verstörenden Bilder vom Ausverkauf der Tiere machen deutlich, was Trophäenjagd wirklich bedeutet: Erst werden die Tiere zum Vergnügen getötet, dann irgendwann später verramscht.

Zu den Auktionsobjekten gehören groteske Wohnaccessoires: Tische und Lampen aus Giraffenbeinen und -füßen, Tische aus Füßen des Afrikanischen Elefanten und eine ganze Babygiraffe. Sie wurde mit der “perfekten Größe für jedes Zimmer” angepriesen. Die Auktion umfasste mindestens 50 Teppiche aus den Fellen von Schwarz- und Grizzlybären, Zebras, Wölfen und Pumas, Stapel von Giraffenbeinknochen, Nilpferdzähnen sowie eine verstaubte, alte Kiste mit der Aufschrift „Elefantenohren und -haut”.

Sylvie Kremerskothen Gleason, Country Direktorin von HSI in Deutschland, sagt: „Es ist unfassbar, dass in einer Zeit des globalen Artensterbens immer noch aus purem Freizeitvergnügen Jagd auf bedrohte und gefährdete Wildtiere gemacht wird. Es ist verheerend und abstoßend, dass Trophäenjäger*innen für den persönlichen Kick Tiere töten und später die Jagdandenken – wie auf einem Ramschmarkt – unter den Hammer kommen oder einfach eingemottet werden. Aus moralischer und ethischer Sicht ist das verwerflich.”

Bei der Auktion wurde berichtet, dass die meisten Trophäen von Trophäenjäger*innen stammen, die sich daran sattgesehen haben, zu viel davon haben oder diese unerwünscht geerbt haben. Laut eines Auktionsmitarbeiters raten Immobilienmakler auch Hausbesitzern, die toten Tiere loszuwerden, bevor sie ihre Häuser zum Verkauf anbieten.

Kathleen Frech, HSI/Europe Campaign Communications Manager Deutschland, sagt: „Die Videoaufnahmen aus dem Auktionshaus sind verstörend: Faszinierende Tiere wurden der Natur entrissen, um später als trostloses Dekorations- oder Lagerobjekt zu enden. Auch Deutschland ist Teil des Problems. Denn nach den USA führt unser Land weltweit die meisten Jagdtrophäen ein. Die zukünftige Bundesregierung muss die Einfuhr von Jagdtrophäen geschützter Tiere verbieten und damit auch dem Wunsch der Bürger*innen folgen. Andere Länder sind da bereits weiter.”

Deutschland ist der größte Importeur von Jagdtrophäen in der EU. Mehr als 5.400 Jagdtrophäen international geschützter Tierarten, wie Elefant, Löwe, Zebra oder auch Eisbär, sind zwischen 2014 und 2020 nach Deutschland importiert worden. Offenbar entgegen den Wünschen der Bevölkerung, wie eine repräsentative Umfrage vom März 2021 zeigt, denn darin unterstützen 89 Prozent der Befragten ein Importverbot von Jagdtrophäen.

Fakten:

  • Es gibt noch etwa 68.000 ausgewachsene Giraffen in freier Wildbahn. Die Population ist rückläufig. Seit der Listung der Giraffe in Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens im August 2019 wurden bis Ende 2020 33 Trophäen der Giraffe nach Deutschland eingeführt.
  • Die Population der Afrikanischen Savannenelefanten ist in den letzten 50 Jahren um mindestens 60 Prozent zurückgegangen. Allein Deutschland hat zwischen 2014 und 2020 229 Elefantentrophäen importiert – was Deutschland zum Spitzenreiter in der EU macht.
  • Deutschland unterstützt in Afrika Projekte, die ,,Berührungspunkte mit der Trophäenjagd” aufweisen. Sieben von zehn Deutschen lehnen das ab. Eine Antwort der Bunderegierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion der Grünen im Jahr 2017 belegt, dass seit 2006 für diese und andere Projekte, die sich zur Zeit der Anfrage in Vorbereitung befanden, über 200 Mio. Euro bereitgestellt wurden.
  • Die Flusspferdpopulationen sind gefährdet. Dennoch wurden laut internationalen Handelsdaten zwischen 2014 und 2020 166 Trophäen von Flusspferden nach Deutschland importiert.
  • Deutschland führt in Europa mit 57 Importen von wilden Löwentrophäen zwischen 2014 und 2020 die beunruhigende Statistik an.
  • 85 Prozent der Deutschen halten die Trophäenjagd auf international geschützte Tierarten für nicht vertretbar. Das deutsche Tierschutzgesetz verbietet die Jagd auf Wirbeltiere nur zum Vergnügen und zum Erwerb einer Trophäe. Gleichwohl erlaubt Deutschland die Einfuhr von Trophäen geschützter Tiere. Die Jagd als Freizeitvergnügen wird somit im Ausland unterstützt.

Fotos/Video von verdeckten Ermittlungen

Ermittlungsbericht

– YouTube-Video

Auszug der Auktionstrophäen:

  • Vier afrikanische Elefantenfüße, die zu Tischen mit Elefantenhautauflagen verarbeitet wurden: Nach Angaben der „International Union for the Conservation of Nature” sind der Afrikanische Savannenelefant und der Afrikanische Waldelefant vom Aussterben bedroht. Der Afrikanische Elefant steht auf der Liste der bedrohten Tierarten des entsprechenden US-Gesetzes (Endangered Species Act).
  • Zwei ausgehöhlte Elefantenfüße, die nach Meinung der Auktionsveranstalter „einen schönen Mülleimer abgeben würden”.
  • Ein Eisbär, der von der IUCN als gefährdet eingestuft wird und in den USA nach dem Gesetz über gefährdete Arten (ESA) als bedroht gilt, erzielte gemeinsam mit einer Ringelrobbe mit 26.000 US-Dollar den höchsten Preis unter den Trophäen, die auf der Auktion verkauft wurden.
  • Vier Giraffenbeine, als Couchtisch- und Stehlampengarnitur.
  • Zwei Giraffenschädel und drei vollständige Giraffenkörper (IUCN gefährdet), darunter ein Baby; verkauft für 6.200 US-Dollar.
  • Ein Nilpferd-Schädel und zwei Nilpferd-Schulterstücke (IUCN gefährdet).
  • Ausgestopfte Babyzebras, Zebrafelle und -decken
  • Ein ausgestopfter Affe (Meerkatze), eine Bierflasche haltend
  • 49 Bären, darunter fünf Jungtiere und ein Mutter-Kind-Paar u.v.m.

Pressekontakt: Kathleen Frech: +49 (0)151-511 558 29; presse@hsi-europe.org

Der Abschuss von Mopane erinnert an den Tod von Cecil

Humane Society International


Chris Upton/Alamy Stock 

BERLIN—Der international bekannte und 12-jährige Löwe namens Mopane wurde letzte Woche von einem mutmaßlich amerikanischen Trophäenjäger außerhalb des Hwange-Nationalparks in Simbabwe geschossen. Die Umstände erinnern an die Tötung des Löwen Cecil vor sechs Jahren im selben Gebiet und haben einen internationalen Aufschrei ausgelöst. Mit seiner beeindruckenden Mähne war Mopane bei lokalen Reiseführern und internationalen Touristen sehr bekannt und beliebt.

Wie der 13-jährige Cecil, der mit einem Elefantenkadaver als Köder angelockt wurde, wurde auch Mopane offensichtlich mit einem Köder aus dem Hwange-Nationalpark gelockt. Beide Löwen wurden an demselben Ort getötet. Mopane führte sein Rudel mit einem verbündeten anderen männlichen Löwen namens Sidhule. Beide Männchen bildeten ein Rudel mit zwei erwachsenen Weibchen und sechs Jungtieren im Alter von etwa 16 bis 18 Monaten. Doch auch dieser Löwe wurde vor zwei Jahren von einem Trophäenjäger erlegt, obwohl die lokale Bevölkerung eine Petition zum Schutz der beiden Löwen gestartet hatte.

Sylvie Kremerskothen Gleason, Country Director der Tierschutzorganisation Humane Society International (HSI) in Deutschland, sagt: “Mopane war ein Vatertier und spielte eine wichtige Rolle in seinem Rudel. Ohne ihn ist sein Rudel nun gefährdet, von einem anderen Männchen oder einer Gruppe von Männchen übernommen zu werden.  Dadurch sind die verbliebenen Jungen und Weibchen bedroht.”

“Die deutsche Regierung ermöglicht bisher die Trophäenjagd auf bedrohte und gefährdete Tierarten, weil sie den Import entsprechender Jagdtrophäen erlaubt.”, so Kremerskothen Gleason weiter. “Nach Deutschland werden europaweit die meisten Jagdtrophäen wilder Löwen eingeführt. Deutschland ist nach den USA Hauptimportland für Jagdtrophäen geschützter Arten. Über öffentliche deutsche Gelder werden sogar Projekte mit Jagdbezug in Afrika finanziert. Diese unhaltbaren Zustände müssen endlich beendet werden, deshalb fordern wir Deutschland auf, die Einfuhr von Trophäen geschützter Arten zu verbieten.”

Die Tötungen von Cecil und Mopane sind keine Ausnahme. Zwischen 2009 und 2018 wurden 7.667 Löwentrophäen international gehandelt. Kein anderes EU-Land importierte mehr Trophäen von Löwen aus freier Wildbahn als Deutschland. Zwischen 2014 und 2018 wurden 45 Trophäen wilder Löwen nach Deutschland eingeführt. HSI setzt sich nicht nur dafür ein, die Einfuhr von Löwentrophäen und anderer gefährdeter Arten zu unterbinden, sondern arbeitet mit Experten auch vor Ort in Südafrika für den Schutz der Wildtiere.

Weitere Informationen:

  • In Afrika leben noch schätzungsweise 20.000 ausgewachsene Löwen in freier Wildbahn.
  • Wenn erwachsene Männchen ein neues Gebiet und Rudel übernehmen, töten sie zumeist die Jungtiere ihres Vorgängers, um die Paarungsmöglichkeiten mit ansässigen Weibchen zu erhöhen und dadurch ihren eigenen Nachwuchs in die Welt zu bringen
  • Durch den Menschen verursachte Tötung von Löwen, wie z. B. die Trophäenjagd, stört das soziale Gefüge im Rudel. Weitere Informationen über afrikanische Löwen finden Sie hier.
  • Während die USA der größte Importeur von Jagdtrophäen insgesamt sind, hat die EU die USA als größter Importeur von Löwentrophäen zwischen 2016 und 2018 überholt, wie aus einem neuen Bericht von HSI/Europe
  • Mehr zum Thema und zu unserer Kampagne #NotInMyWorld zum Importstopp von Jagdtrophäen nach Deutschland finden Sie hier.

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Bilder für den kostenfreien Abdruck im Zusammenhang mit dieser Meldung sowie die Ergebnisse  unserer repräsentativen Umfrage finden Sie im Newsroom.

Landesbüro Deutschland

Sylvie Kremerskothen Gleason
Country Director, HSI Europe
sgleason@hsi.org

Pressekontakt

Kathleen Frech
Communications & Press Manager
presse@hsi-europe.org

Rodrigo Santoro, Pom Klementieff, Maggie Q und andere Prominente unterstützen die Kampagne von Humane Society International

Humane Society International


HSI Ralph

LONDON/BERLIN—Hollywood-Filmemacher und Filmstars haben sich mit Humane Society International zusammengetan, um den eindrucksvollen Stop-Motion-Animationskurzfilm #RetteRalph zu produzieren, der sich für ein Ende von Kosmetiktests an Tieren auf der ganzen Welt einsetzt. Obwohl diese Praxis in 40 Ländern verboten ist, ist sie in den meisten Ländern der Welt immer noch völlig legal und erlebt sogar in Europa ein Comeback. Unzählige Tiere müssen unnötig Leiden und sterben für Test in der Kosmetikindustrie.

Taika Waititi, Ricky Gervais, Zac Efron, Olivia Munn, Pom Klementieff, Tricia Helfer vereinen sich, um HSI dabei zu helfen, dies zu ändern, indem sie die Stimmen für den Film #RetteRalph zur Verfügung stellen, der darauf abzielt, das Leiden der Tiere sichtbar zu machen und die Öffentlichkeit und die politischen Entscheidungsträger in die Mission von HSI einzubinden, Kosmetiktests an Tieren endlich global zu verbieten. Autor und Regisseur Spencer Susser (Hesher, The Greatest Showman) und Produzent Jeff Vespa (Voices of Parkland) arbeiteten bei der Produktion mit dem Arch Model Studio des Puppenmachers Supreme Andy Gent zusammen, um Ralph zum Leben zu erwecken. Der Film wird auch auf Portugiesisch, Spanisch, Französisch und Vietnamesisch veröffentlicht, wobei Rodrigo Santoro, Xuxa, Gad Elmelah, Denis Villeneuve, Rosario Dawson, H’Hen Nie und Diem My 9x die Charaktere in diesen Sprachen sprechen und Maggie Q eine Videobotschaft zur Unterstützung liefert.

Troy Seidle, Vizepräsident für Forschung & Toxikologie bei Humane Society International, sagt: “#RetteRalph ist ein Weckruf an die europäischen Bürger und Gesetzgeber, die glauben, dass Tierversuche für Kosmetika in der EU vorbei sind. Das ist nicht der Fall – es hat nur den neuen Namen ‘Chemikalien-Überprüfung’ bekommen, aber es bedeutet das gleiche Tierleid. Die Entscheidung, neue Tierversuche durchzuführen, kommt nicht von den Unternehmen – in der Tat sind einige der führenden Kosmetik- und Inhaltsstoffmarken wütend und bekämpfen diese Tests – die Anordnung kommt von der Europäischen Chemikalienagentur, die das europäische Chemikalienrecht nutzt, um das historische Verbot von Tierversuchen für Kosmetika in der EU zu umgehen. Die Regulierungsbehörden verlangen neue chemische Vergiftungstests, bei denen Tausende von Tieren für kosmetische Inhaltsstoffe verwendet werden, die seit Jahren sicher verwendet werden.Heute haben wir eine Fülle von zuverlässigen, tierfreien Ansätzen zur Gewährleistung der Produktsicherheit, also gibt es keine Entschuldigung dafür, Tiere wie Ralph in irgendeiner Art von Test für kosmetische Inhaltsstoffe leiden zu lassen.”

In dem Film wird HSIs Kampagnen-Botschafter Ralph, gesprochen von Taika Waititi, interviewt, während er seine tägliche Routine als “Tester” in einem toxikologischen Labor durchläuft. Die #RetteRalph-Kampagne von HSI greift das beunruhigende Thema der Tierversuche auf originelle und unerwartete Weise auf – indem sie die Geschichte eines Hasen nutzt, um ein Licht auf die Notlage unzähliger Kaninchen und anderer Tiere zu werfen, die in diesem Moment in Laboren in Europa und auf der ganzen Welt leiden. Der Film fordert die Zuschauer auf, dabei zu helfen, Tierversuche für Kosmetika ein für alle Mal zu verbieten.

Auf globaler Ebene konzentriert sich die Kampagne auf 16 Schwerpunktländer, darunter Brasilien, Kanada, Chile, Mexiko, Südafrika und 10 südostasiatische Länder. Unsere Partnerorganisationen, die Humane Society of the United States und der Humane Society Legislative Fund, konzentrieren sich auf die Gesetzgebung in den USA. #RetteRalph wird all diese Länder ins Rampenlicht rücken und sie auf dem Weg in eine tierversuchsfreie Zukunft unterstützen, die die Öffentlichkeit und die Verbraucher erwarten.

Der Kurzfilm und Aufklärungsmaterial über den aktuellen Status von Tierversuchen und wie Sie helfen können, sind ab sofort (6. April) unter hsi.org/Ralph verfügbar.

In einem wissenschaftlichen White Paper identifiziert die internationale Tierschutzorganisation HSI die Hauptrisiken für eine Pandemie, die ihren Ursprung in der intensiven Tierhaltung hat und stellt klare Forderungen an Politik und Gesellschaft.

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BERLIN/WASHINGTON—Die weltweite Abhängigkeit von der Massentierhaltung, in der Tausende von stressbelasteten Tieren auf engstem Raum gehalten werden, bietet den perfekten Nährboden für Viren, die künftige Pandemien auslösen können. Staats- und Regierungschefs müssen die Maßnahmen zur Umstellung der globalen Ernährung auf mehr pflanzliche Nahrungsmittel beschleunigen, heißt es in einem White Paper, das von der globalen Tierschutzorganisation Humane Society International (HSI) verfasst wurde. HSI identifiziert fünf primäre Pandemierisiken, die mit der Tierhaltung verbunden sind und eine “Petrischale” für den Ausbruch, die Mutation und die Verbreitung von Krankheitserregern schaffen.

Humane Society International (HSI) identifiziert fünf Pandemie-Risiken in der Tierhaltung

1. Virus-“Spillover”: Die Ausdehnung von Betrieben in zuvor unberührte Gebiete, wodurch Kontakte zwischen Wild- und Haustierarten entstehen können.
2. Virale Amplifikation: Durch das Einsperren einer großen Anzahl von stressbelasteten Tieren in Ställen können neuartige Virusstämme entstehen.
3. Konzentration von Betrieben: Eine hohe geografische Konzentration von Betrieben kann das Risiko der Ausbreitung von Krankheitserregern erhöhen.
4. Der globale Handel mit lebenden Tieren: Hier werden enorme Zahlen von lebenden Tieren zwischen Ländern und Kontinenten transportiert, wodurch sich Krankheitserreger noch weiter ausbreiten können.
5. Märkte für lebende Tiere, landwirtschaftliche Messen und Tierbörsen: Hier werden “Umschlagplätze” geschaffen, wo Tiere aus vielen verschiedenen Gebieten in die Nähe der Bevölkerung gebracht werden, wo sich die Viren weiterverbreiten können.

Nutztiere standen in den letzten zwei Jahrhunderten im Mittelpunkt mehrerer Ausbrüche zoonotischer Krankheiten, darunter die von Geflügel auf den Menschen übertragene Vogelgrippe H5N1 sowie das von Schweinen auf den Menschen übertragene Nipah-Virus und die H1N1-Schweinegrippe. Während die Coronavirus-Pandemie die Welt dazu veranlasste, die Notwendigkeit anzuerkennen, unhygienische Wildtiermärkte, die als wahrscheinlicher Ursprung des neuartigen Coronavirus gelten, zu schließen, haben Massentierhaltungsbetriebe und Schlachthöfe ebenfalls das Potential die öffentliche Gesundheit zu gefährden, und das oft viel näher am Wohnort.

Julie Janovsky, Vizepräsidentin `Farm Animal Welfare´ bei HSI, sagt: “Seit bekannt wurde, dass COVID-19 wahrscheinlich von einem Lebendtiermarkt stammt, auf dem gestresste Tiere unter unhygienischen Bedingungen in Käfigen zusammengepfercht sind, haben wir untersucht, welche anderen Formen der Ausbeutung von Tieren durch den Menschen ein ähnliches Potential für Krankheiten schaffen können. Ein Blick auf die Zahlen macht klar, dass die beispiellose Zunahme und Ausweitung der Massentierhaltung, in der wir jedes Jahr weltweit mehr als 80 Milliarden Tiere aufziehen und schlachten, ein hohes Risikopotential darstellt. Die Botschaft ist einfach: Wenn wir künftige Pandemien aufhalten wollen, müssen wir den Fleischkonsum deutlich reduzieren. Die führenden Politiker der Welt müssen aktiv dabei unterstützen, den Anteil der pflanzlichen Alternativen in der globalen Ernährung zu erhöhen.”

Ähnlich wie bei den Wildtiermärkten werden auch in der Massentierhaltung eine große Anzahl von Tieren auf engem Raum zusammengepfercht, allerdings in einem viel größeren Maßstab. In industriellen Hühner- und Eierproduktionsanlagen werden die Tiere zu Zehntausenden oder sogar Hunderttausenden aufgezogen und atmen in düsteren Gehegen dieselbe staubige, ammoniakhaltige Luft ein. Zuchtschweine in der Schweineindustrie sind in der Regel in Metallboxen eingesperrt, die so eng sind, dass sie sich nicht einmal umdrehen können, und Hennen, die für die Eierproduktion gehalten werden, leiden in Käfigen, die so klein sind, dass sie ihre Flügel nicht ausstrecken können. Je größer die Anzahl der Tiere ist, in denen sich ein Virus vermehren kann, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein neuer und tödlicher Erreger in einer infizierten Produktionsstätte entsteht.

Um eine weitere Zoonose wie COVID-19 zu verhindern, fordert HSI dringend:

  • Eine deutliche Reduzierung unserer globalen Abhängigkeit von tierischem Eiweiß.
  • Eine Politik, die die Produktion von pflanzlichen Alternativen anstelle der Tierhaltung begünstigt.
  • Eine Reduzierung der Tierbestände, die für die menschliche Ernährung gezüchtet werden, um die Dichte der Tierpopulationen sowohl innerhalb der Betriebe als auch geografisch zu verringern.
  • Ein Ende der Massentierhaltung.
  • Keine Transporte lebender Tiere über lange Strecken.
  • Maßnahmen zum Schutz natürlicher Ökosysteme vor landwirtschaftlicher Expansion und anderen Ursachen für Zerstörung und Fragmentierung.
  • Ein generelles Verkaufsverbot für Geflügel auf allen Märkten für lebende Vögel und Auflagen für Tierbörsen & Messen mit lebenden Tieren.

Dr. Sara Shields, leitende Wissenschaftlerin für Nutztiere bei HSI, sagt: ” Wenn wir bisherige Ausbrüche von Tier-zu-Mensch-Krankheiten untersuchen, können wir ein Muster erkennen, das eindeutig die intensive Tierhaltung als Hauptverursacher identifiziert. Der Ausbruch von Nipah in Malaysia im Jahr 1997 war ein Beispiel für die Übertragung von Viren von Wildtieren auf Haustiere. Eine Metaanalyse hat gezeigt, dass die hochpathogene Vogelgrippe durch die gemeinsame Haltung von Tausenden von Vögeln ermöglicht wird, wo mutierende Viren leicht zwischen den Wirten ausgetauscht werden können. Wir können unsere Welt weniger anfällig für zukünftige Pandemien machen, aber nur, indem wir die Tierhaltung neu bewerten und den Anteil von pflanzlichen Proteinquellen in der Ernährung erhöhen. Um dies zu erreichen, müssen sich die Regierungen aktiv an der Neuausrichtung unseres Lebensmittelsystems beteiligen. Aber auch als Verbraucher sind wir direkt für die Auswirkungen unserer Lebensmittelauswahl verantwortlich. Der Markt für pflanzliche Lebensmittel boomt und macht es einfach, tierische Produkte durch pflanzliche Alternativen zu ersetzen. Es gibt keinen besseren Zeitpunkt als jetzt, um gewissenhafte Entscheidungen mit Blick auf die Tiere und die Gesundheit unseres Planeten zu treffen.”

Hier finden Sie das White Paper von HSI: Der Zusammenhang zwischen Nutztierhaltung, viralen Zoonosen und globalen Pandemien

ENDE

Medienkontakt: Sylvie Kremerskothen Gleason, Country Director Deutschland, HSI/Europe: sgleason@hsi.org

Humane Society International


Jean Chung/im Auftrag von HSI

WASHINGTON – Mehr als 100 Hunde, die vor dem brutalem Hundefleischhandel in Südkorea gerettet wurden, sind auf dem Weg in liebevolle Hände in den Vereinigten Staaten. Humane Society International (HSI) rettete die Hunde im Rahmen ihrer Kampagne zur Beendigung des Hundefleischhandels und flog sie in die USA. Dort wurden sie nun an Partnerorganisationen übergeben, die den Adoptionsprozess für die Hunde koordinieren.

“Die Rettung von Tieren, um sie vor Leid und Vernachlässigung zu schützen, ist so wichtig wie eh und je”, sagte Kitty Block, CEO der Humane Society International und Präsidentin und CEO der Humane Society of the United States. “Dank der harten Arbeit unserer Mitarbeiter und Partner — sowohl in Korea als auch in den USA — werden diese Hunde nun das glückliche Leben haben, das sie verdienen: mit Familien, die sie lieben.”

HSI rettete im Mai 60 der insgesamt 100 Hunde aus einer einzigen Hundefleischfarm, der 16. Farm, die die Organisation seit 2015 geschlossen hat. Die Hunde blieben vorübergehend in einer Zwischenstation in Seoul, bis die Aufhebung der COVID-19 Reisebeschränkungen es HSI ermöglichte, sie in die Vereinigten Staaten zu bringen.

Während Hundefleisch in mehreren Ländern Asiens gegessen wird, ist Südkorea das einzige Land, das Hunde für den menschlichen Verzehr in großem Maßstab züchtet. Schätzungsweise 2 Millionen Hunde pro Jahr werden auf Tausenden von Hundefleischfarmen im ganzen Land aufgezogen. Die Bedingungen auf diesen Farmen sind schrecklich – die meisten Hunde verbringen ihr ganzes Leben in kargen Drahtkäfigen ohne angemessenen Auslauf oder tierärztliche Versorgung, bis sie dann brutal getötet werden, in der Regel durch Stromschläge oder Erhängen.

HSI etablierte in Südkorea ein wegweisendes Programm, das mittlerweile die nachhaltige Schließung von 16 Hundefleischfarmen ermöglichte. HSI arbeitet mit koreanischen Hundezüchtern zusammen, um neue Wege aufzuzeigen, wie sie zukünftig ihren Lebensunterhalt außerhalb des grausamen Hundefleischgeschäftes verdienen können. Die Farmer unterzeichnen einen 20-Jahres-Vertrag, in dem sie sich verpflichten, dass sie keine Hunde oder Tiere züchten werden. Die Käfige werden zerstört, um sicherzustellen, dass in Zukunft keine Tiere mehr auf dem Grundstück leiden werden.

Ein Tierarzt impft nach jeder Rettungsaktion die Hunde gegen Hundegrippe, Tollwut, Staupe, Hepatitis, Parvovirose und Parainfluenza. HSI isoliert dann die Hunde auf der Farm oder in einem provisorischen Tierheim, um die Quarantänebestimmungen vor dem Transport zu erfüllen. Vor dem Flug erhalten die Hunde einen weiteren Check-up, um sicherzustellen, dass sie gesund und kräftig genug sind, um zu fliegen.

Bisher hat HSI mehr als 2.000 Hunde aus koreanischen Hundefleischfarmen gerettet. Die Hunde werden zur Adoption in die Vereinigten Staaten, Kanada und das Vereinigte Königreich gebracht. Auch in Südkorea nimmt zwar die Zahl der Menschen zu, die Haustiere halten, doch die Adoption anstelle des Kaufs eines Hundes ist noch nicht weit verbreitet.

Medialink für den Download von Bildern und Videos der 16. Hundefarmschließung.

ENDE

Medienkontakt:

Sylvie Kremerskothen Gleason, Landesdirektorin Deutschland, HSI Europe: sgleason@hsi.org

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